Der Cavalier King Charles Spaniel
- eine kleine Rassebeschreibung -

 

Die Geschichte des Cavalier King Charles Spaniels reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Der Name des kleinen englischen Spaniels läßt sich auf König Charles I. (1600-1649) und seinen Sohn Charles II. (1630-1685) zurückführen. Sie waren stets in Begleitung des kleinen charmanten Spaniels und selbst im Parlament nie ohne dessen Begleitung zu sehen. Es heißt sogar, daß einer der beiden Könige ein Gesetz erließ, nach dem die kleinen Hunde von nun an zu jedem Raum freien Zutritt genossen. Auch bei der Damenwelt war der Cavalier, wie er zärtlich von seinen Anhängern genannt wird, sehr beliebt. Er diente in den kalten Gemäuern nicht selten als Wärmflasche und Heiler für die Seele.

 

 

 

 

 

Auch heute noch hat der Cavalier nichts von seinem Charme eingebüßt. Er ist sehr anhänglich, verschmust und zärtlich. In der Wohnung ist er sehr ruhig und kein Kläffer. Daher ist er als Wachhund auch eher ungeeignet. Nach anfänglichem "Melden" des Eindringlings würden sie sich auf dessen Schoß niederlassen und nach einer Streicheleinheit fordern.

 

 

 

 

 

 

Der Cavalier ist jedoch auch ein leidenschaftlicher Spaziergänger, der das Herumtollen mit Artgenossen sehr genießt. Dabei ist er sehr verträglich, auch wenn es sich dabei um einen Rüden handeln sollte. Von einem gut erzogenen Cavalier wird nie eine Streiterei ausgehen. Und trifft er einmal einen Passanten, der sich zu ihm herunter beugt, wird er sofort freudig um eine Schmuseeinheit buhlen.
Der Cavalier ist für jede Persönlichkeit geeignet, ob für ältere Menschen, die einen neuen Lebensinhalt brauchen, sportliche Menschen, die sich nach einem Begleiter beim Joggen sehnen oder für Familien mit Kindern. Er ist sehr kinderlieb und nimmt auch mal ein Zwicken von Kinderhänden nicht übel.

 

 

Auch Anfänger in Sachen Hundehaltung werden an dem kleinen Spaniel ihre wahre Freude haben, denn wie schon erwähnt ist eine Erziehung problemlos. Man kann ihn ebenso frei von der Leine laufen lassen, als ihn auch bei Fuß an der Leine führen. Mit dem Sauberwerden ist es wie bei jeder Hunderasse: man braucht Geduld, Geduld, Geduld. Doch wenn er einen dann mit seinen großen runden Augen ansieht, kann man ihm eigentlich nicht mehr böse sein und der anfängliche Zorn schmilzt dahin.

Der Cavalier ist mit einer Schulterhöhe von 30-33 cm und einem Gewicht von ca. 8kg zwar ein relativ kleiner Hund, hat aber auch ungeheuren Spaß an Hundesport wie Agility und auch eine Begleithundeprüfung ist mit ihm leicht zu bestehen. Der Cavalier würde alles für sein Herrchen oder Frauchen tun, nur um ihn glücklich zu machen.

 

Die Pflege ist verhältnismäßig unkompliziert: Da der Cavalier ein seidiges Haarkleid besitzt, sollte er einmal täglich gebürstet werden und, wenn er mal wieder über die Felder getobt ist, auch einmal im Monat gebadet werden. Der Hundefriseur ist für den Cavalier absolut tabu: er bleibt so, wie er von der Natur geschaffen wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wo wir gerade beim Thema Fell sind: Bevor man einen Cavalier kastrieren läßt sollte man bedenken, daß nach dem Eingriff der Hormonhaushalt des Cavaliers auf den Kopf gestellt wird. Die Folge ist meist eine deutliche Gewichtszunahme und ein unnatürliches Fellwachstum, daß nur schwer gebändigt werden kann. Links sehen Sie eine kastrierte Hündin im Alter von 6 Jahren (1 Jahr nach der Kastration) - zugegeben, ein besonders extremes Beispiel.

 

 

   
 

Den Cavalier gibt es in vier verschiedenen Farbschlägen, die jedoch alle gleich lieb und verschmust sind, so daß die Wahl des Farbschlags nur von Ihrem ganz persönlichen Geschmack abhängt:

Blenheim = lohfarben-braune Platten auf perlweißem Grund
   

 

Dies ist der häufigste Farbschlag der Cavaliere, weil diese Farbe in England (dem Heimatland der Cavaliere) sehr weit verbreitet und bekannt ist. Auch in Deutschland gibt es mehr Zuchten, die blenheim und tricolour züchten als jene, die black and tan und ruby anbieten. Am idealsten ist es, wenn der Rücken "gut aufgerissen" ist, d.h. wenn die braunen Platten immer wieder von weiß durchzogen werden. Als besonders schön gilt es, wenn der Blenheim-Cavalier auf dem Kopf einen daumengroßen braunen Fleck besitzt, die sogenannte Spot- oder Lozenge-Markierung. Der Geschichte nach soll dies der königliche Daumenabdruck sein.

 

Tricolour = schwarze Platten auf perlweißem Grund sowie lohfarbenen Augenbrauen und Wangen, etwas Tan an den Unterseiten der Ohren und der Rute und an den Läufen, wo schwarz mit weiß zusammentritt.
   
Dieser Farbschlag kommt nach blenheim am zweithäufigsten vor. Ein Spot kommt bei den tricolour-Cavalieren nur selten vor, meist ist diese Markierung an der Seite angewachsen und nicht so schön abgegrenzt. Auch bei diesem Farbschlag ist es wünschenswet, daß der Rücken schön "aufgerissen ist. Das Gesicht sollte ausdrucksstark und lieblich sein.

 

   
Ruby = einheitlich leuchtendes Rot über den gesamten Körper
   
Dieser Farbschlag kommt neben black and tan nicht so häufig vor. Die Rubys gelten im Allgemeinen als die anhänglichsten und verschmusten, aber das lässt sich eigentlich nicht bestätigen, denn auch die anderen Farbschläge haben diese Eigenschaften.

 

   
Black and Tan = einheitlich lackglänzendes tiefdunkles Schwarz mit lohfarbenen Augenbrauen und Wangen, etwas Tan an den Unterseiten der Ohren, der Rute, an den Läufen und Pfoten sowie an der Vorbrust
   
Dieser Farbschlag kommt wie ruby nur wenig vor. Black and Tans sieht man leider nur sehr selten auf irgendwelchen Bildern, weil viele Hersteller diesen dunklen Farbschlag meiden. Belichtet man jedoch richtig, ist dieser Farbschlag sehr fotogen und ausdrucksstark.